Nach dem Antritt der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt 1969 verschob sich der Fokus bundesdeutscher Behindertenpolitik. Bis dahin gültige Ungleichbehandlungen behinderter Menschen auf Grund der Ursache ihrer Beeinträchtigung sollten nivelliert werden. Davon war auch der Behindertensport betroffen. Beamte des Ministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit befragten im Zuge der sozialliberalen Gesetzesinitiativen auch „Insider“ des Behindertensports – wie hier den Vorsitzenden der VSG Bonn. Dessen unverhohlenes Eingeständnis legal fragwürdiger Abrechnungspraktiken verweist auf die überholte und widersinnige Bevorzugung kriegsversehrter gegenüber zivilbehinderten Menschen.
Kommentar von Sebastian Schlund zum Schreiben des Präsidenten der Versehrtengemeinschaft Bonn an den Regierungsdirektor im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit vom 7.9.1971.
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