A1 - Transkript
E6 - Bild LH Signet
F4 - Kommentar
F5 - Kommentar
D1 - BIld
D1 - Kommentar
D2 - Transkript
D2 - Kommentar
D3 - Kommentar
D3 - Bild
D4 - Transkript
D4 - Kommentar
D5 - Bild
D5 - Kommentar
D6 - Transkript
D6 - Kommentar
D8 - Bild Franz - Das drollige Sportfest KrüZ 2 - 1980 S. 11
D8 - Transkript
D8 - Kommentar
D7 - Bild
D7 - Kommentar
D9 - Bild IMG_0304
D9 - Bild IMG_0308
D9 - Bild IMG_0313
D9 - Bild IMG_0345
D9 - Kommentar
E1 - Transkript
E1 - Kommentar
E3 - Transkript
E3 - Kommentar
E21 - Transkript
E21 - Kommentar
E2 - Transkript
E2 - Kommentar
E6 - Bild LH-Logo
E6 - Kommentar
E5 - Transkript
E5 - Kommentar
E20 - Transkript
E20 - Kommentar
E7 - Transkript
E7 - Kommentar
E8 - Bild CBF-Magazin So schreiben unsere Leser
E8 - Transkript
E8 - Kommentar
E14 - Transkript
E14 - Kommentar
E16 - Transkript
E16 - Kommentar
E9 - Bild Titelblatt LP 4 1981 Nr. 2
E9 - Transkript
E9 - Kommentar
Zu Beginn der 1970er Jahre waren die Arbeits- und Wohnbedingungen in den bundesrepublikanischen Einrichtungen für körperbehinderte Menschen noch weitgehend inadäquat und entsprachen nicht der Forderung nach gesellschaftlicher Teilhabe. Darauf machten die jugendlichen Bewohner von ‚Friedehorst‘, einer zentralen Ausbildungs-, Rehabilitations- und Wohnstätte für körperbehinderte Jugendliche im norddeutschen Raum, 1973 aufmerksam. Sie kritisierten die begrenzte Auswahl der ihnen offerierten Ausbildungsberufe und insbesondere die Tatsache, dass die Anstalt lediglich in Berufen ausbilde, die weder zeitgemäß seien noch am Arbeitsmarkt nachgefragt würden. Des Weiteren monierten sie das Fehlen von Berufsberatungen und Hilfestellungen bei der Arbeitsplatzsuche. Ebenso wandten sie sich gegen die fehlende Verrechtlichung der Arbeitsverhältnisse, weigere sich die Heimleitung doch, schriftlich fixierte Ausbildungsverträge abzuschließen. Die geringe Bezahlung und das intransparente Prämiensystem standen ebenso in der Kritik wie die Tatsache, dass es keine Mitarbeitervertretung in Friedehorst gab. Die Liste ihrer Beschwerden richteten die Jugendlichen in Form der Broschüre ‚Heimideologie contra Integration‘ sowohl an politische Vertreter als auch an die örtlichen Zeitungen. Die Vorgänge in Friedehorst sind ein frühes, lokales Beispiel dafür, dass sich seit Anfang der 1970er Jahre Menschen mit Behinderung zur Durchsetzung ihrer Interessen selbst organisierten, ohne dies an Verbände zu delegieren. Es entstanden horizontale Strukturen der Selbstadvokation, die das Ziel hatten, Vorstellungen zur Verbesserung der eigenen Lebenslage zu formulieren, in der Öffentlichkeit zu lancieren und so zu deren Umsetzung beizutragen. Der Konflikt um die Anstalt Friedehorst stand am Beginn einer Entwicklung, die in den folgenden Jahren zur Entstehung der Behindertenbewegung als Neue Soziale Bewegung führte. Auch diese hatte die Selbstermächtigung der Betroffenen als Ziel, also das Recht, über alle zentralen Bereiche des eigenen Lebens selbst bestimmen zu können.
Die 1970er Jahre als Umbruchsphase der bundesdeutschen disability history? Eine Mikrostudie zu Selbstadvokation und Anstaltskritik Jugendlicher mit Behinderung, in: Moving the Social 49 (2013), S. 25–52.
Neue Soziale Bewegungen von Menschen mit Behinderungen - Behinderten- und Krüppelbewegung in den 1970er und 1980er Jahren, in: Gabriele Lingelbach/Anne Waldschmidt (Hrsg.):Kontinuitäten, Zäsuren, Brüche? Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Zeitgeschichte, Frankfurt/Main/New York 2016, S. 214–238.
Kommentar von Gabriele Lingelbach zur Dokumentation über die Situation körperbehinderter Jugendlicher im Berufsbildungswerk "Friedehorst" in Bremen-Lesum (1973)
TextGrid | Impressum